In deiner Familie oder dem Freundeskreis gibt es Nachwuchs und du bist auf der Suche nach einem individuellen Geschenk? Dann versuche dich doch mal an einer Baby-Pumphose. Auch wenn du noch nicht besonders erfahren im Nähen bist, ist dieses Projekt gut umsetzbar und kommt bestimmt super an!
Pumphosen sehen nicht nur zuckersüß aus, sondern sind dazu auch noch sehr praktisch und gemütlich – besonders für die Kleinsten!
Ich zeige dir am Beispiel „Pumphose 1.0“ von Lybstes Schritt für Schritt, wie du diese süße Hose nähen kannst. Das Schnittmuster enthält die Größen 50 bis 62 und steht als Freebook zum kostenlosen Download verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
Stoffwahl und Verbrauch:
Verwende für die beiden Bündchen-Schnitteile unbedingt speziellen Bündchenstoff. Der eignet sich für dieses Projekt perfekt und sorgt am Bauch für einen sicheren Halt, ohne dabei einzuschneiden. Ich habe mich hier für ein unifarbenes Bündchen in einem zarten rosa entschieden. Der Verbrauch an Schlauchbündchen betrug dabei ca. 20cm.
Für die Hosenbeine sind dehnbare Stoffe ideal. Sehr gut eigenen sich hierfür Jersey, Sweat und French Terry. Bei dieser Hose habe ich einen Jersey vernäht. Der Verbrauch belief sich auf ca. 25cm x 75cm.
Denke bitte daran, den Stoff vor dem Nähen vorzuwaschen, da die meisten Stoffe beim erstmaligen Waschen einlaufen.
Was du zum Nähen brauchst:
- Nähmaschine oder Overlock
- Stoff (Bündchen und dehnbarer Stoff)
- Garn (Allesnäher / Overlockgarn)
- Trickmarker oder Schneiderkreide
- Stoffschere oder Rollschneider
- Stecknadeln (Optional: Wonderclips)
- Maßband
- Schnittmuster Pumphose
Kein passendes Overlockgarn?
Falls du kein farblich passendes Overlockgarn zur Hand hast, kannst du auch ein normales Nähgarn in passender Farbe in deine linke Nadel einfädeln. Dies wird später die Naht sein, die du von außen siehst, wenn der Stoff sich dehnt.
Hast du alles parat? Super! Dann kann es losgehen.
Anleitung:
Schnittmuster drucken
Achte darauf, dass bei den Druckeinstellungen „tatsächliche Größe“ ausgewählt ist und drucke dir das Schnittmuster aus. Miss anhand des Kontrollkästchens auf dem Schnittmuster nach, ob die Maße passen.
Schnittmuster kleben und ausschneiden
Klebe die Schnittmusterteile an den Markierungen zusammen und schneide sie in der gewünschten Größe aus. Die unterschiedlichen Größen erkennst du anhand der Beschriftung. Insgesamt müsstest du jetzt drei Teile vor dir haben. (Hosenbein, Beinbündchen und Bauchbündchen).
Fadenlauf (FDL) feststellen
Achte unbedingt auf den Fadenlauf. Die Stoffe sind in der Regel entgegen dem Fadenlauf dehnbarer. Auf den Schnittteilen erkennst du die Markierung „Strechy“, in diese Richtung muss der Stoff dehnbarer sein.
Schnittmuster auf den Stoff übertragen
Das Bauchbündchen wird im „Bruch“ zugeschnitten. Das bedeutet, du nimmst den Stoff doppelt (Auf den Fadenlauf achten!) und legst dann das Schnittteil mit der Markierung „BRUCH/VORDERE MITTE/FDL“ wie auf dem Bild dargestellt an der Kante des doppelt gelegten Bündchens an.
Jetzt wird alles mit Stecknadeln fixiert und direkt an der Kante entlang ausgeschnitten. Die Nahtzugabe von 0,7 cm ist bereits im Schnitt enthalten.
Die zwei Beinbündchen werden nicht im Bruch zugeschnitten. Das bedeutet, du kannst den Stoff entweder doppelt nehmen und rundherum ausschneiden, sodass du zwei Mal das gleiche Schnittteil bekommst. Alternativ kannst du das Beinbündchen auch separat voneinander auf den einlagigen Stoff legen und nacheinander ausschneiden. So sollten deine Bündchen jetzt ausgeschnitten aussehen:
Jetzt nimmst du dir den Hosenstoff zur Hand und legst das Schnittmuster ebenfalls in den „Bruch“. Falls du einen gemusterten Stoff verwendest, achte unbedingt auf die Richtung des Musters und unabhängig vom Muster auf den Fadenlauf.
Markierungen hinzufügen
Markiere die Mitte oben und unten an den Schnittteilen, die im Bruch zugeschnitten wurden. Verwende hierfür bestenfalls einen Trickmarker oder Schneiderkreide, das geht beim Waschen wieder raus. Markiere trotzdem immer auf der linken Stoffseite.
Hosenbeine nähen
Zuerst wird die hintere Naht an den Hosenbeinen geschlossen. Hierfür legst du das Schnittteil rechts auf rechts, steckst es mit Klammern oder Stecknadeln fest und nähst dann mit der Overlock oder einem elastischen Stich an deiner Nähmaschine an dieser Kante entlang.
Jetzt musst du nur noch die Enden verknoten (Doppelknoten!) und den überstehenden Rest der Fäden abschneiden.
Weiter geht’s mit der Schrittnaht. Hierfür legst du die Hose rechts auf rechts an der gebogenen Seite unten aufeinander. Achte darauf, dass die Markierung am Bruch direkt auf die hintere Naht trifft. Stecke zuerst die Mitte fest und arbeite dich dann auf beiden Seiten nach außen vor.
Bündchen nähen
Beginne mit den Beinbündchen. Lege sie rechts auf rechts an den langen Seiten zusammen und stecke die offene lange Kante fest. Nähe sie ebenfalls mit der Overlock oder einem elastischen Stich der Nähmaschine zusammen und vergiss nicht, die Enden zu verknoten.
Das Gleiche machst du jetzt mit dem Bauchbündchen, allerdings wird es an der kurzen Seite zusammengenäht. Falte es an den Markierungen, die du zuvor aufgezeichnet hast, rechts auf rechts aufeinander und nähe dann die Seite zusammen.
Jetzt müssen die Bündchen nur noch zur Hälfte gewendet werden (links auf links), sodass die schönen Seiten außen sind.
Einzelteile zusammennähen
Das Bauchbündchen wird mit der offenen Kante zu dir zeigend in die große obere Hosenöffnung gelegt. Achte darauf, dass die Stoffe jetzt rechts auf rechts liegen und sich die schönen Seiten anschauen. Wichtig ist, dass die Naht des Bündchens auf die hintere Naht der Hose trifft.
Jetzt fixierst du zuerst die beiden mittleren Punkte mit einer Stecknadel oder Klammer und dann die beiden Seiten. Somit ist die Hose jetzt mit vier Klammern fixiert. Danach muss der Stoff des Bündchens gedehnt werden, sodass er die gleiche Länge wie die Hosenöffnung hat. Auch hier setzt du in jedem „Viertel“ noch ein bis zwei weitere Nadeln oder Klammern.
Du kannst dir Hilfe dazu holen, wenn es für dich allein zu knifflig ist. Das fleißige Helferlein kann entweder das Dehnen oder das Stecken übernehmen. So sollte es fertig gesteckt in etwa aussehen:
Achte darauf, dass alle drei Stofflagen aufeinander liegen. Jetzt kannst du das Bündchen gedehnt an die Hose annähen. Genauso gehst du jetzt bei den beiden Beinbündchen vor. Achte darauf, dass die Naht der Bündchen auf die jeweilige Seitennaht der Hosenbeine trifft.
Wenn du das Höschen jetzt wendest, solltest du überprüfen, ob alle Nähte fest verschlossen sind und der ganze Stoff beim Nähen mit eingefasst wurde.
Ich habe nachträglich noch ein schönes Statement-Label aus Kunstleder eingenäht.
Fertig ist die Pumphose!