Nähanleitungen

Troyer nähen

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Da das Frühjahr leider noch etwas warten muss, bis es endlich einziehen darf, habe ich mir einen kuscheligen Troyer genäht. Mit dieser Art von Pullover liegst du nicht nur voll im Trend, sondern bist zudem auch noch schön warm angezogen. Der lockere Reißverschlusskragen ist übrigens DAS Erkennungszeichen des Troyers.

Materialien für den Troyer mit Reißverschluss

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  • Schnittmuster – in meinem Fall der Pullover „Didi“ von Fibremood
  • Einen dehnbaren Stoff in ausreichender Menge – Hinweis: Miss dich dafür am besten vorher aus und orientiere dich anhand deiner Maße, um die passende Größe, die das Schnittmuster für dich vorsieht, zu finden und den Stoffverbrauch zu ermitteln. Ich habe mich hier für einen Grobstrickstoff sowie ein passendes Bündchen entschieden.
  • Schere oder Rollschneider
  • Trickmarker zum Übertragen der Markierungen im Schnittmuster auf den Stoff
  • Stecknadeln oder Stoffklammern
  • Nähmaschine und ggf. Overlock
  • passendes Garn
  • ein nicht teilbarer Reißverschluss (Länge gemäß Schnittmusterangabe)
  • Nähfuß für Reißverschlüsse
  • optional Wondertape
  • optional Nahtband

*Denke daran, beim Geradstich deine Naht am Anfang und am Ende immer sorgfältig zu verriegeln. Nähe hierfür jeweils drei Stiche vor und wieder zurück.

Nähanleitung: Troyer nähen

Schnittteile vorbereiten

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Schneide alle zum Schnittmuster gehörenden Teile zu und übertrage alle Markierungspunkte (sofern vorhanden) aus deinem Schnittmuster auf deinen Stoff. Dafür eignet sich ein Trickmarker ganz hervorragend, alternativ kannst du an diesen Punkten aber auch einen doppelt gelegten Faden in einer Kontrastfarbe durch den Stoff ziehen. Achte beim Zuschnitt auf den Fadenlauf des Stoffs und dass du genügend Nahtzugabe gibst, sollte diese im Schnittmuster nicht bereits enthalten sein.

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Bei einem Strickstoff, wie ich ihn gewählt habe, empfiehlt es sich, nach dem Zuschnitt ein Nahtband an den Schnittkanten aufzubringen. Dadurch kann sich der schwere Strickstoff nicht mehr verziehen und sich auch keine der Maschen lösen. Das Nahtband wird in der entsprechenden Länge (Strecke der Schnittkante) und 1-2 mm breiter als die hinzugegebene Nahtzugabe zugeschnitten und dann einfach auf die linke Seite des Stoffs entlang der Schnittkante aufgebügelt.

Wichtig ist, dass du die Seite des Nahtbands mit den Klebepunkten auf den Stoff auflegst, da es andernfalls am Bügeleisen hängen bleibt.


Vorbereitung der Bündchen

Die beiden Ärmelbündchen werden nun an der langen Seite und das Bauchbündchen an der kurzen Seite jeweils rechts-auf-rechts geklappt und mit einem Geradstich* zusammengenäht. Im Anschluss wird die Nahtzugabe auseinandergebügelt, sodass die Naht beim späteren Annähen schön flach liegt.


Reißverschluss einnähen

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Nun wird der Reißverschluss in den Kragen eingenäht. Versäubere die langen Seiten des Kragens entweder mit einem Zick-Zack-Stich deiner Nähmaschine oder deiner Overlock. In dem von mir verwendeten Schnittmuster gibt es Markierungen, die ich mit einem Trickmarker auf den Stoff übertragen habe. So weißt du, wo du den Reißverschluss anlegen musst.

Für das Fixieren des Reißverschlusses auf dem Stoff empfehle ich dir Wondertape. Es handelt sich dabei um ein schmales transparentes doppelseitiges Klebeband, das sich beim Waschen rückstandslos auflöst. Öffne den Reißverschluss und klebe das Wondertape entlang der Reißverschlusskante an.

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Nun wird die eine Reißverschlusshälfte rückseitig auf die rechte Stoffseite des Kragens angebracht. Der obere Abschluss des Reißverschlusses muss dabei auf die entsprechende Markierung treffen. Das übrige Stück wird vornüber zur Seite weggeklappt und am besten mit einer Stecknadel fixiert.

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Mit der anderen Reißverschlusshälfte verfährst du genauso. Dank des Klebebands kann der Reißverschluss beim Annähen nicht mehr verrutschen. Jetzt klappst du den Kragen an der Bruchkante um und steckst die jeweiligen Außenkanten aufeinander.

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Setze nun den Reißverschluss Nähfuß an deiner Nähmaschine ein und nähe den Reißverschluss mit einem Geradstich* fest.

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Alternativ: Solltest du kein Wondertape zur Hand haben, nähe den Reißverschluss am besten erst einmal auf Sicht etwas weiter außen an. Klappe danach die andere Hälfte am Bruch um und nähe nun nochmals entlang des Reißverschlusses knapp neben deiner ersten Naht (also etwas näher am Reißverschluss).

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Hinweis: Zu meinem sehr groben Strickstoff hat keiner der nicht-teilbaren Reißverschlüsse so recht gepasst, weshalb ich mich kurzerhand für einen längeren teilbaren Reißverschluss entschieden habe. Diesen habe ich einfach unten in der Länge entsprechend gekürzt. Dafür reicht eine stabile Schere – bitte nutze hierfür auf keinen Fall deine Stoffschere. Mit einem einfachen Trick sorgst du dafür, dass aus deinem teilbaren ein nicht-teilbarer Reißverschluss wird. Nähe hierfür einfach horizontal ein paar Mal über die Reißverschlussraupe.

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Nachdem du deinen Reißverschluss an beiden Seiten festgenäht hast, kannst du den Kragen auf rechts wenden. Das Ganze sollte nun wie oben abgebildet aussehen.


Kragen einnähen

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Lege Vorder- und Rückteil rechts-auf-rechts aufeinander und schließe zunächst die Schulternähte. Versäubere im Anschluss die Nähte und bügle diese in Richtung deines Vorderteils. Breite das Vorder- und Rückteil nun vor dir aus und stecke den Kragen rundherum rechts-auf-rechts fest (dabei zeigt die Rückseite des Reißverschlusses nach oben). Die Markierungen aus dem Schnittmuster müssen für ein sauberes Ergebnis hierbei unbedingt aufeinander treffen. Nun nähst du mit dem Geradstich* einmal rundherum und versäuberst im Anschluss die Nahtzugaben – geschafft. 🙂


Ärmel einsetzen

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Jetzt werden die Ärmel eingesetzt. Wenn es sich nicht um einen Ärmel handelt, der im Bruch zugeschnitten wurde, musst du darauf achten, welcher Teil vom Ärmel an das Vorderteil und welcher an das Rückteil passt. Auch hier helfen dir wieder die Markierungen aus dem Schnittmuster. Die Ärmel werden nun entlang der Armkugel rechts-auf-rechts gesteckt, mit einem Geradstich* angenäht und die Nahtzugaben anschließend versäubert.


Seitennähte schließen

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In diesem Schritt werden die Seitennähte in einem Zug geschlossen. Stecke die Seiten mit Klammern fest. Bei der Achselnaht legst du die Nahtzugaben in unterschiedliche Richtungen. So verhinderst du, dass die Naht an dieser Stelle zu dick wird. Nähe wieder mit dem Geradstich* und versäubere dann die Nahtzugaben.


Bündchen annähen

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Dein fast fertiger Troyer ist immer noch auf links gedreht. Damit die Bündchen gleichmäßig angenäht werden können, solltest du diese vorab mindestens vierteln – sprich die Strecke in vier gleiche Teile aufteilen oder auch gerne in mehr – wichtig: gleichmäßige (!!!) – Abschnitte teilen. Die Nähte der Bündchen müssen beim Feststecken auf die Nähte des Pullovers treffen. Die Bündchen werden ebenfalls rechts-auf-rechts im Pullover fixiert. Anschließend müssen die Bündchen gedehnt an den Pullover angenäht werden. Dank der vorab geteilten Strecken hast du nun ein gutes Gespür und weißt, wie stark du das Bündchen während des Annähens dehnen musst. Auch hier werden die Nahtzugaben anschließend wieder versäubert.

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Nun den Pullover auf rechts drehen – et voilà … Dein Troyer ist fertig zum Reinschlüpfen und Wohlfühlen! 🙂

Jetzt wünsche ich dir natürlich ganz viel Freude beim Nähen! Und falls du wissen möchtest, was ich sonst noch so treibe, besuche mich doch gerne mal auf meinem Instagram Kanal jane_and_jules.

Ich freu mich auf dich! ❤️

Deine Steffy

Anmerkung: Für Fehler in der Anleitung wird keine Haftung übernommen.

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